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Grube Bindweide geht mit neuen Ideen in die Saison


In diesem Jahr startet das Besucherbergwerk Bindweide in eine besondere Saison: Die 40. „Spielzeit“ lockt nicht nur mit altbewährten Führungen, sondern auch mit neuen Angeboten und spannenden Veränderungen, die die Attraktivität der Grube weiter steigern sollen. Das Besucherbergwerk bleibt nicht stehen – im Gegenteil, es hat große Pläne, um noch mehr Besucher zu begeistern und die Grube zu einem echten Erlebnisort auszubauen.

Die Grube Bindweide war bis 1931 in Betrieb und vermittelt den Besuchern heute eine spannende Reise in die Geschichte des Bergbaus. Doch im Hintergrund wird eifrig an der Zukunft gearbeitet. Das Team rund um Peter Thönig, Sachbearbeiter der Verbandsgemeinde Betzdorf/Gebhardshain, setzt auf eine umfangreiche Neukonzeption, die nicht nur bauliche, sondern auch personelle Veränderungen mit sich bringt.

So wurde etwa die Grubenlok frisch lackiert, und die Waggons erstrahlen in neuem Glanz. Zu Saisonbeginn durfte die Grubenbahn bei einer besonderen Fahrt durch den Stollen sogar mit einer ganz neuen Perspektive glänzen. Der Notausstieg, der für den Fall eines Unglücks eine entscheidende Rolle spielt, wird derzeit renoviert. Doch das ist nicht alles: In Zukunft könnte dieser Ausgang nicht nur für Notfälle genutzt werden, sondern auch als Teil eines neuen Erlebnisprogramms. Ein innovatives Konzept für Sonderführungen ist in Arbeit, dass auch den Notausstieg einbeziehen könnte, um Besucher auf einen außergewöhnlichen Wanderweg zu entführen – etwa zum Barbaraturm.

Das gesamte Team der Grube Bindweide ist motiviert, die Besucher noch intensiver in die faszinierende Bergbauwelt eintauchen zu lassen. So sind längere Öffnungszeiten und zusätzliche Sonderführungen in Planung. In den Ferien oder an besonderen Anlässen, wie zum Beispiel für Weihnachtsfeiern oder Jugendgruppen, soll es künftig weitere Möglichkeiten geben, das Bergwerk zu entdecken.

Neben den Standardführungen gibt es auch konkrete Überlegungen, die Inhalte für Bergbau-Experten zu erweitern und noch tiefere Einblicke in die Geschichte und Technik des Bergbaus zu bieten. Auch die historische Schmiede der Grube Bindweide, ein Highlight für viele Besucher, wird in das neue Konzept integriert. Ab sofort wird das Schmiedeteam auf allen Öffnungstagen aktiv sein und den Besuchern das Handwerk der Kohlenverarbeitung näherbringen. Hierfür wurde die Schmiede technisch aufgerüstet, um eine noch nachhaltigere Nutzung zu gewährleisten.

„Die Grube hat viel Potenzial, noch mehr Besucher zu erreichen“, erklärt Peter Thönig. „Mit der Erweiterung des Teams und neuen Konzepten für die Saison wollen wir Bindweide zu einem noch attraktiveren Ziel für Touristen machen.“ Dazu gehört nicht nur die Renovierung von Infrastruktur und Ausstattungen, sondern auch die Erhöhung der Zahl der Führungskräfte. Fünf neue Grubenführer, drei Lokführer und fünf Kassierer verstärken künftig das Team, das auch zusätzliche Öffnungszeiten ermöglichen wird.

Die Sanierung des Notausstiegs ist dabei eine besonders kostspielige Maßnahme. Rund 600.000 Euro sind veranschlagt, um den Notausstieg für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen. Dabei wird das Projekt durch Fördermittel des Landes unterstützt. Die Öffnungszeiten bleiben vorerst mittwochs, samstags, sonntags sowie an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr, Gruppen können nach vorheriger Anmeldung auch außerhalb dieser Zeiten kommen.

Zu den Höhepunkten des Saisonauftakts gehörte auch die feierliche Segnung der beiden Grubenloks. Sie wurden nach zwei verstorbenen Mitgliedern des Bergwerkteams benannt – „Kalli“ für Karl Weller und „Werner“ für Werner Becker. Pfarrer Rudolf Reuschenbach segnete die Loks und eine Statue der heiligen Barbara, die der Förderverein gestiftet hatte.

Mit diesen und weiteren Neuerungen startet die Grube Bindweide in die Saison 2025 – und lädt die Besucher ein, sich von der Faszination des Bergbaus mitreißen zu lassen.