Energiespartipps


Energiespartipps

Ausgelöst durch den am 24. Februar 2022 begonnenen Krieg in der Ukraine hat Deutschland im Rahmen internationaler Sanktionsmaßnahmen seine Abhängigkeit von russischer Energie (Kohle, Öl und Gas) drastisch reduziert. Gleichzeitig ist Deutschland aufgrund des 2015 bei der UN-Klimakonferenz von Paris unterschriebenen Vertrages zur Einhaltung des 1,5°-Ziels verpflichtet. Deshalb muss die Energiewende weg von fossilen, hin zu regenerativen Energien mit Hochdruck vorangetrieben werden. Regenerative Energien können jedoch die weggefallenden russischen Importe kurzfristig noch nicht vollständig ersetzen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit für eine Übergangszeit, fossile Energie aus anderen, leider meist klimaschädlicheren und teureren Quellen (Kohle, Fracking-Gas und –Öl, LNG-Gas) beziehen zu müssen. Der in den Wintern 2022/23 und 2023/24 befürchtete Versorgungsengpass ist glücklicherweise ausgeblieben und die zeitweise vervielfachten Energiepreise haben sich wieder normalisiert. Dennoch bleibt die Lage am Energiemarkt labil und es kann unter ungünstigen Umständen erneut zu steigenden Preisen oder gar einem Versorgungsengpass kommen. Auf zeit-online.de finden Sie täglich aktualisierte Daten zur Energieversorgung.

Aus Gründen der Unabhängigkeit von fossiler Energie und ihrer Herkunftsländer, der Versorgungssicherheit, der Kostenersparnis und des Klimaschutzes ist es deshalb dringend erforderlich schnellstmöglich konkrete Sparmaßnahmen umzusetzen.

 

Nachfolgend sind zahlreiche konkrete Maßnahmen, die auf den genannten Portalen empfohlen und dort näher beschrieben werden, aufgelistet. Viele davon sind ohne größeren Aufwand, kurzfristig umsetzbar. Einige bedürfen dagegen einer einzelfallbezogenen Prüfung auf Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Für eine Gebäudesanierung empfehlen wir beispielsweise zunächst einen Energieeffizienz-Experten mit der Erstellung eines Sanierungsfahrplans zu beauftragen.

Überlegen Sie, welche der empfohlenen Maßnahmen zu Ihrer Wohn- und Lebenssituation passen und sinnvoll umgesetzt werden können.

 

Gebäude

  • Rollläden, Jalousien, Plissees, Vorhänge schließen (Dämmeffekt)
  • Undichte Fenster, Türen und Tore abdichten
  • Rollladenkästen dämmen
  • Heizkörpernischen dämmen
  • Gebäudehülle (Dach, Fassade, Fenster, Türen, Tore) dämmen / erneuern
  • Beleuchtung auf LED-Leuchtmittel umstellen, im Garten Solarlampen verwenden
  • Licht nicht unnötig anlassen
  • Einzelne Photovoltaik-Module (sogen. Balkon-PV) zur Stromerzeugung nutzen


Heizung

  • Heizungsrohre und Warmwasserspeicher dämmen
  • Alten Heizkessel erneuern
  • Hydraulischer Abgleich (Heizung richtig einstellen/optimieren)
  • Heizungspumpen tauschen (Effizienzpumpen sparen 90 % Energie)
  • Vorlauftemperatur nachts drosseln
  • Wassertemperatur reduzieren (empfohlen werden 60 °C, darunter überleben evtl. gesundheitsgefährdende Bakterien)
    https://www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen/warmwasser/legionellen-im-trinkwasser/
  • Heizung im Sommer auf reinen Warmwasserbetrieb einstellen
  • Warmwasser-Zirkulationspumpe mit Zeitschaltuhr regeln oder bei kurzen Leitungswegen ganz abschalten
  • Heizanlage regelmäßig warten lassen
  • Wärmemengenzähler installieren
  • Heizungsanlage modernisieren oder gegen emissionsfreie Heizung wie z. B. Wärmepumpe tauschen (macht am meisten Sinn bei gut gedämmten Gebäuden, deshalb insbesondere ältere Gebäude ggf. erst dämmen)
  • Solarthermie installieren
  • Beim Heizen mit Holz Ratschläge des Umweltbundesamtes befolgen

 

Büro

  • Austausch alter Hardware gegen neue, effizientere Geräte
  • Laptop statt PC nutzen
  • Refurbished Geräte kaufen (wiederaufbereitete, gebrauchte IT-Geräte)
  • Links/Speicherpfade anstatt Dateien versenden, um Datenvolumen zu reduzieren
  • Abschalten von Stand-By-Funktionen außerhalb der Nutzungszeiten (schaltbare Mehrfachstecker, idealerweise mit Masterslave-Funktion)
  • Verzicht auf Bildschirmschoner
  • Programme schließen, wenn sie nicht aktiv verwendet werden
  • Energiesparmodus nutzen (PC wird bei längeren Pausen in Ruhezustand versetzt)
  • NoScript- oder AdBlock-Funktionen des Browsers nutzen, um Energieverschwendung durch automatisches Abspielen von Werbevideos zu vermeiden
  • Nutzung von Suchmaschinen einschränken (z. B. bekannte Domains direkt in Browserzeile eingeben), da jede Suchanfrage Energie verbraucht
  • Speicherplatz verringern, da jedes Bit Energie kostet
  • Verwendung von Recyclingpapier
  • Wenn möglich auf Ausdrucke verzichten
  • Optimierung der Druckereinstellungen (möglichst schwarz-weiß drucken, Tintensparmodus verwenden, doppelseitiges Drucken als Standard spart Papier und Archivraum)


Einkaufen

  • Regionale und saisonale Produkte kaufen
  • Weniger Tierprodukte konsumieren
  • Molkereiprodukte aus Weidehaltung kaufen
  • Recyclingpapier kaufen
  • Nachfüllpacks bevorzugen
  • Regionale Getränke in Mehrwegflaschen kaufen, Leitungswasser trinken
  • Mehrwegtasche verwenden

 

Küche

  • Zum Kochen kleine Töpfe und Deckel verwenden, damit Hitze nicht nach oben entweicht
  • Schnellkochtöpfe benutzen
  • Gemüse mit wenig Wasser dampfgaren (es gibt Einsätze für vorhandene Kochtöpfe)
  • Erhitzung größerer Wassermengen im Wasserkocher statt auf dem Herd, dabei stets nur so viel Wasser erhitzen, wie gebraucht wird und den Kocher regelmäßig entkalken.
  • Luftsprudler/Durchflussbegrenzer am Wasserhahn montieren
  • Geschirrspüler im Eco-Modus spart gegenüber Handwäsche ca. 50% Energie und 30% Wasser
  • Auf Vorheizen des Backofens verzichten
  • Backen mit Umluft spart ca. 15% Energie gegenüber Ober- / Unterhitze
  • Kühlschranktemperatur höher drehen (7°C werden als ausreichend empfohlen)
  • Auf Gefrierschrank möglichst verzichten, bei Gebrauch regelmäßig enteisen
  • Kühlschrank an kühlem Ort aufstellen und bei längerer Abwesenheit abschalten
  • Kühlschrank nicht unnötig lange öffnen
  • Lebensmittel abkühlen lassen, bevor Sie in den Kühlschrank kommen und gut verpacken
  • Kleinere Mengen bis ca. 250 ml in Mikrowelle, größere Mengen besser mit Wasserkocher, Herdplatte oder Backofen erhitzen
  • Gefrorene Lebensmittel rechtzeitig auftauen


Bad

  • Duschen statt Baden (1 Bad entspricht etwa 3 x Duschen)
  • Duschzeit verkürzen
  • Wassertemperatur reduzieren
  • Spar-Duschkopf/Luftsprudler/Durchflussbegrenzer  verwenden
  • Beim Einseifen Wasser abstellen
  • Beim Zähneputzen Wasser abstellen
  • Abschalten der Durchlauferhitzer an Waschbecken
  • Einhandhebelmischer einbauen (erreichen schneller gewünschte Temperatur)
  • Spülstopptaste für die Toilette nutzen

 

Elektrische Geräte

  • Bei Anschaffung auf Energieeffizienz achten (www.spargeraete.de, www.ecotopten.de )
  • Alte, Ineffiziente Geräte durch neue, energiesparende Geräte ersetzen
  • Haushaltsgeräte-Rechner der Verbraucherzentrale 
  • Nur wirklich nötige Geräte kaufen
  • Stromlose Alternativen prüfen
  • Akkus statt Batterien verwenden
  • Standby-Funktionen nachts bzw. bei längeren Pausen abschalten. Dazu z. B. schaltbare Mehrfachstecker verwenden, idealerweise mit Masterslave-Funktion, die automatisch alle weiteren Stecker abschaltet, sobald das Hauptgerät (Master) ausgeschaltet wird.
  • Laptop statt PC nutzen
  • Gefrierschrank regelmäßig abtauen bzw. von Eisschicht befreien
  • Wäsche mit niedrigerer Temperatur waschen, Trommel ganz füllen
  • Trockner vermeiden. Wäsche wann immer möglich an der Luft trocknen. Sonst vorher mit hoher Drehzahl schleudern.

 

Mobilität

  • Gewicht im PKW verringern (keinen unnötigen Ballast mitnehmen) und Reifendruck regelmäßig prüfen
  • Vorausschauend Fahren
  • Verbrennungsmotoren mit niedrigen Umdrehungszahlen fahren

 

Hinweise für Unternehmen, Behörden, Vereine, etc.:

 

Sonstiges

  • Nutzung von Heizstrahlern, Flammenwerfern und Laubbläsern vermeiden

 

Für viele der genannten Maßnahmen gibt es auch Fördergelder. Eine Übersicht finden Sie hier