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 Blicken gemeinsam nach vorn: Investor Peter Merz, Stadtbürgermeister Johannes Behner, Wirtschaftsförderer Michael Becher und Beigeordneter Marc Schwan präsentieren die nächsten Schritte für die Entwicklung des EAW-Areals in Betzdorf.  


Weiterentwicklung des EAW-Areals: Dritter Bauabschnitt eingeleitet – Dach- und Fassadensanierung ab 2024, neue Nutzungen bis 2027


Das ehemalige Eisenbahnausbesserungswerk in Betzdorf entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem der bedeutendsten Stadtentwicklungsprojekte der Region. Nach der erfolgreichen Fertigstellung des Gesundheits- und Pflegezentrums, das zum 1. Oktober in Betrieb geht und in den darauffolgenden Tagen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner aufnehmen wird, rückt nun der dritte Bauabschnitt in den Mittelpunkt. Vor rund vier Wochen wurde der Bauantrag bei der Kreisverwaltung eingereicht. Die für das kommende Jahr vorgesehenen Arbeiten betreffen die grundlegende Sanierung von Dach und Fassade der historischen Hallen.

Die Planung sieht eine umfassende Erneuerung der Gebäudehülle vor, stets in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege. Das Dach mit einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern wird in Mischbauweise neu errichtet. Etwa 70 Prozent der Fläche sind für Photovoltaikmodule vorgesehen, womit die bislang größte Anlage dieser Art innerhalb des Stadtgebiets entsteht und ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung geleistet wird. Parallel dazu werden auch die Fassaden aufwendig saniert, sodass das Ensemble in Zukunft wieder einen prägenden architektonischen Akzent für Betzdorf setzen wird.

Mit den baulichen Maßnahmen einher geht die Vorbereitung der zukünftigen Nutzung. In den Hallen werden Flächen für Einzelhandel und Dienstleistungen geschaffen. Neben Rewe, Action und Ernsting’s Family konnten bereits weitere Betreiber gewonnen werden, mit zusätzlichen Mietinteressenten laufen Gespräche. Insgesamt sind 170 Parkplätze geplant, darüber hinaus wird auch die Möglichkeit einer Tiefgarage geprüft. Die Übergabe der Flächen ist optimistisch für das Frühjahr 2027 vorgesehen. „Wir sind vergleichsweise schnell unterwegs, da die baurechtliche Grundlage bereits geschaffen wurde“, erklärt Investor Peter Merz, der das Projekt gemeinsam mit weiteren Partnern realisiert.

Eine besondere Herausforderung stellte die Altlastensituation auf dem Gelände dar. Nach intensiven Prüfungen und enger Abstimmung mit den zuständigen Fachbehörden konnte diese Problematik inzwischen gelöst werden. Im Ergebnis wurde jedoch festgelegt, dass die gesamte Fläche aus Gründen des Grundwasserschutzes vollständig versiegelt werden muss. Begrünungselemente werden deshalb künftig über mobile Pflanzkübel integriert. Stadtbürgermeister Johannes Behner äußerte Verständnis für diese Vorgabe, betonte jedoch zugleich, dass er eine natürliche Durchgrünung des Areals für wünschenswert gehalten hätte.

Über die gewerblichen Nutzungen hinaus verfolgt das Projekt eine weitere städtebauliche Dimension. So ist die Errichtung von bis zu 80 Wohneinheiten im Bereich „Betreutes Wohnen“ vorgesehen, deren Planungsphase ab 2026 beginnen soll. Ergänzend sind zusätzliche Gebäude für medizinische Versorgung geplant. Ein Bebauungsplanverfahren für angrenzende Entwicklungsflächen wird im kommenden Jahr eingeleitet. Damit entsteht ein Quartier, das Wohnen, Einkaufen, Arbeiten und medizinische Versorgung in einem zukunftsweisenden Gesamtgefüge verbindet.

Von zentraler Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch die verkehrliche Anbindung. Die Stadtverwaltung strebt gemeinsam mit Bund, Land und Deutscher Bahn den Bau einer Unterführung zum Bahnhof an. Diese Verbindung würde zugleich einen direkten Zugang zum Parkdeck schaffen und damit die Erreichbarkeit der Innenstadt erheblich verbessern. „Die Anbindung an die Innenstadt ist für die Gesamtentwicklung unfassbar wichtig“, unterstreicht Stadtbürgermeister Johannes Behner.

Die Stadt Betzdorf blickt optimistisch auf die nächsten Etappen. Mit der Inbetriebnahme des Gesundheits- und Pflegezentrums, dem Start der Dach- und Fassadensanierung, den geplanten Einzelhandelsflächen, der Wohnbebauung sowie der angestrebten Verkehrsanbindung nimmt die Entwicklung des ehemaligen EAW-Areals klare Konturen an. Trotz aller Herausforderungen und notwendigen Abstimmungen mit verschiedenen Institutionen ist das gemeinsame Ziel, die neuen Nutzungen im Frühjahr 2027 übergeben zu können, fest im Blick.