Hüttenschulzehaus in Alsdorf

Hüttenschulzehaus Alsdorf

Ortsgemeinde Alsdorf

Ortsgemeinde Alsdorf

Alsdorf liegt in der nördlichen Spitze von Rheinland-Pfalz, und damit im nordöstlichen Teil des Westerwaldes. Umgeben von waldreichen Erhebungen ist der Ort  eingebettet im Tal der Heller, einem Zufluss der Sieg. Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von ca. 6 km². 78% dieser Fläche sind bewaldet, 17% entfallen auf Siedlungsflächen und die verbleibenden 5 % werden landwirtschaftlich genutzt. In Alsdorf wohnen heute ca. 1.500 Einwohner. Verkehrstechnisch ist die Gemeinde erschlossen durch die Landesstraße L280 sowie durch zwei Bahnhaltepunkte.

Die erste Erwähnung von Alsdorf geht in das Jahr 1248 zurück. Damals wurde in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Marienstatt als Zeuge ein Adeliger namens "Wilhelm vom Amilardisdorp" genannt. Eine Kopie dieser Urkunde befindet sich heute im Alsdorfer Bürgerhaus. Als erste Siedlungsplätze sind vor allem zu nennen das Vorgelände des Arsbergs und des Alsbergs. In diesen Bereichen entwickelte sich der heute noch erkennbare Ortskern von Alsdorf mit markanten Fachwerkhäusern. Die Bezeichnung "Hölzerne Ecke" weist darauf hin. Der dritte Siedlungsbereich war im Imhäuser Hof. Die Besitzer des Hofes nannten sich "von Imhausen". Wald, Wiesen und Weiden wurden von den damaligen Siedlern genossenschaftlich genutzt. Die Anfänge der heute noch bestehenden Haubergsgenossenschaften "Arsberg", "Alsberg" und "Imhausen" wird darauf zurückgeführt.

Alsdorf war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts einer der gewerbereichsten Orte im Oberkreis. Landwirtschaft mit der typischen Haubergswirtschaft, Bergbau, Hüttenwesen waren die wichtigsten Säulen der wirtschaftlichen Betätigung. 1885 erloschen die Feuer der Eisenhütte, die Alsdorf in den vergangenen Jahrhunderten zu einem bedeutenden und wohlhabenden Ort gemacht hatten. Auf dem Gelände in der Ortsmitte entstand später ein Sägewerk, das im Jahre 1972 einem Großbrand zum Opfer fiel. Die aus Bruchsteinen im Jahre 1985 errichtete "Hüttenmauer" zur Kirchstraße hin und eine Info-Tafel erinnern noch heute an die vormals an dieser Stelle betriebene Hütte.

Sehenswert sind die vor allem im Ortskern angesiedelten, gut erhaltenen und zum Teil liebevoll restaurierten Fachwerkhäuser. Das über den Ort hinaus bekannte und eins der besterhaltenen Fachwerkhäuser von Alsdorf ist das sogenannte "Hüttenschulzehaus". 1680 auf der Terrasse am Arsberg, einem der ersten Siedlungsbereiche im Ort, erbaut, beherbergte das heute unter Denkmalschutz stehende Haus über viele Jahrzehnte den sogenannten Hüttenschulzen. Er war Verwalter und Betriebsführer der Hütte. Daneben führte er auch die Hüttenkasse. Das Amt des Hüttenschulzen war früher begehrt, da es neben dem hohen Ansehen des Amtsträgers mit einem lukrativen Gehalt versehen war Der Druidensteig führt direkt daran vorbei.

In der unmittelbaren Ortsmitte steht das um 1900 erbaute, im Jahre 1986 von der Gemeinde saniert und umgebaute Bürgerhaus. Bis in die 1960-iger Jahre war im heutigen Bürgerhaus eine von vier Gastwirtschaften in Alsdorf untergebracht. Legendär war die Wirtin, von allen nur "Wagnersch Oma" genannt. Heute ist es die gute Stube von Alsdorf. Von den örtlichen Vereinen und Gruppierungen als Versammlungs- und Übungsraum genutzt, dient es zudem dem Ortsgemeinderat als regelmäßiger Sitzungsraum. Gerne wird das Bürgerhaus auch für private Feiern gemietet. Im Kellergeschoß ist außerdem der örtliche Jugendtreff untergebracht.

Von den ursprünglich vier Gaststätten im Ort ist der Gasthof Hellertal geblieben. Das Gebäude befindet sich in Gemeindebesitz und ist verpachtet. Der bis zu 100 Personen fassende Saal ist ein Alleinstellungsmerkmal in der näheren Umgebung und wird gerne für Veranstaltungen und Feiern genutzt.

Zu den weiteren Einrichtungen in der Gemeinde gehören die Hellertal-Grundschule mit der direkt daneben erbauten Turnhalle, zwei unmittelbar am Dorfpark erbaute Kindertagesstätten, die 1866 erbaute "Alte Schule", die heute einen kleinen Gewerbebetrieb beheimatet, sowie ein kleines Einkaufszentrum inklusive einer Tankstelle am Ortsausgang in Richtung Herdorf.

Einige Industrie- und Handwerksbetriebe, die auch international tätig und in ihrer Branche zu den Marktführern gehören, sowie einige Einzelhandelsunternehmen sind in Alsdorf angesiedelt und bieten Arbeitsplätze für den Ort.

Zahlreiche Wald- und Wanderwege bieten Naturliebhabern und Erholungssuchenden Gelegenheit, die Umgebung zu Fuß oder mit dem Mountain-Bike zu erkunden. Zwei regionale Wanderwege kreuzen sich in Alsdorf. Der Druidensteig, der beim Druidenstein oberhalb von Kirchen beginnt und in Hachenburg endet, führt direkt durch Alsdorf. Von Steineroth kommend, werden Wanderer am Hüttenschulzehaus und am Bürgerhaus vorbei über den Alsberg in Richtung Betzdorf geführt. Der Natursteig-Sieg führt ebenfalls aus dem Steinerother Tal nach Alsdorf, vorbei am Hüttenschulzehaus durch die "Au" mit Einkehrmöglichkeit im Gasthof Hellertal, vorbei an der katholischen Kirche und am Friedhof über "Die Burg" ins Imhäusertal und von dort nach Herkersdorf.

Satzungen und Statistiken
Die derzeit gültigen Satzungen und monatlichen Statistiken zur Ortsgemeinde Alsdorf finden Sie hinter den jeweiligen Verlinkungen.